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Fakultät Raumplanung

A 16 - Urbanes Grün gleich Grün? Bewertung von Grünflächen als Beitrag zu einer nachhaltigen und sozialgerechten Stadtentwicklung am Beispiel der Stadt Dortmund.

Projektgegenstand

Urbanes Grün ist ein bedeutender Bestandteil unserer Städte und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung. Es gliedert und gestaltet Städte in wachsenden sowie in schrumpfenden Regionen und erfüllt vielfältige soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche, ökologische und klimatische Funktionen (vgl. BMUB 2017: 5). Urbanes Grün leistet insgesamt einen zentralen Beitrag für die Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität einer nachhaltigen Stadt (vgl. BMUB 2015: 10). Vielfältige Prozesse und Megatrends, wie der demographische Wandel, der Klimawandel sowie die Zunahme von lokalen sozialräumlichen Disparitäten haben in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass die Bedeutung von Grünstrukturen in urbanen Räumen weiter gestiegen ist. Auch durch die Corona-Pandemie sind städtische Freiräume als soziale Treffpunkte und Gesundheitsvorsorge stärker in das Bewusstsein der Stadtbevölkerung gerückt. Gerade in einem dicht besiedelten Gebiet ist es wichtig, sich der Vielfalt der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Funktionen und Auswirkungen bewusst zu sein, die Urbanes Grün haben kann. Dabei kommen Analysen des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zu dem Ergebnis, dass Grünflächen in Stadtgebieten ungleich verteilt sind und sowohl urbane, hoch verdichtete Quartiere als auch sozial benachteiligte Stadtteile oftmals nur unzureichend mit Grünraum versorgt sind (vgl. ebd.: 96f.). Insbesondere zur Schaffung eines sozialen Ausgleiches ist daher ein ausreichendes Grünraumangebot besonders wichtig (vgl. BBSR 2017: 31).

Im Zuge der anhaltenden Reurbanisierung und den dadurch erhöhten Nutzungskonflikt wird Freiraum zu einem knappen Gut in unseren Städten. Für den Erhalt und die Entwicklung Urbanen Grüns ist eine nachhaltige, langfristige und qualitätvolle Planung notwendig. Ein Ziel ist dabei, eine sozial gerechte Verteilung des Urbanen Grüns zu garantieren. Die lokalen Planungsbehörden sind nicht nur die Eigentümer vieler Grünflächen in der Stadt, sondern auch diejenigen, die einen großen Einfluss auf die Flächennutzung und die Stadtstruktur haben. Aus diesem Grund benötigen sie mehr Informationen über Urbanes Grün, seine Funktionen, seine Qualität und Quantität sowie seine Verteilung im städtischen Raum. Diese Informationen können als eine Entscheidungsgrundlage für die städtische Grünplanung dienen, um Urbanes Grün möglichst effizient für eine nachhaltige und sozialgerechte Stadtentwicklung zu nutzen, pflegen und sichern zu können.

Vor diesem Hintergrund wird sich die Projektgruppe A16 mit der Rolle von Urbanem Grün als Beitrag zu einer nachhaltigen und sozialgerechten Stadtentwicklung beschäftigen. Folgende Fragen gilt es im Rahmen der Projektarbeit zu beantworten:

  • Welche Flächen fallen unter die Definition Urbanes Grün?
  • Welche Funktionen erfüllt Urbanes Grün und wie können diese erfasst und bewertet werden?
  • Welche Instrumente der informellen und formellen Grünraum- und Freiraumplanung gibt es?
  • Wie kann Urbanes Grün zu einer nachhaltigen und sozialgerechten Stadtentwicklung beitragen?

Im ersten Semester werden zunächst theoretische Grundlagen zu den Themen Urbanes Grün und nachhaltige und sozialgerechte Stadtentwicklung erarbeitet. Aufbauend darauf wird dann mit Hilfe von Ortsbegehungen, Kartierungen, Interviews und Befragungen ein Bewertungssystem für die Grünflächen des Fallbeispiels der Stadt Dortmund entwickelt. Im zweiten Teil des Projektjahres werden weitere Themen und Aufgaben darin bestehen, planerische Empfehlungen und Konzepte zu entwickeln, um der nachhaltigen und sozialgerechten Stadtentwicklung am Beispiel der Stadt Dortmund gerecht zu werden.

 

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) 2017: Handlungsziele für Stadtgrün und deren empirische Evidenz: Indikatoren, Kenn- und Orientierungswerte: ein Projekt des Forschungsprogramms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), betreut vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). 1. Auflage. Bonn

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) 2015: Grün in der Stadt - Für eine lebenswerte Zukunft: Grünbuch Stadtgrün. 1. Auflage. Berlin

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) 2017: Weißbuch Stadtgrün: Grün in der Stadt - Für eine lebenswerte Zukunft. 1. Auflage. Berlin

 

Leistungsnachweis

Prüfung: Modulprüfung (unbenotet), 3 Stu­di­en­leis­tun­gen (unbenotet)

Prüfungsform: Abschlussbericht inkl. Disputation

Studienleistungen: (A) Exposé; (B) Zwischenbericht; (C) Zwischenpräsentation, Plakat und Abstract im Rahmen des Projektmarktes

 

Veranstaltungsnummer: 0910216
Studienfach: B.Sc. 1.-2. Semester
Art: Projekt
Semester: WiSe 2020/21 bis SoSe 2021
Umfang: 8 SWS / 10 Credits
Zielgruppe: B.Sc. 1.-2. Semester
Verantwortlich: Antonia Pfeiffer