Auswirkungen des Klimawandels auf die thermischen Verhältnisse urbaner Quartiere – Planerische Handlungsmöglichkeiten in hochverdichteten Wohnquartieren
Der Klimawandel ist in den letzten Jahren ein immer wiederkehrendes Thema in den Medien. Dies hängt vor allem mit den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel zusammen, die im Jahr 2007 im 4. Sachstandsbericht des IPCC, dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderung, veröffentlicht wurden. Nach diesem Bericht ist es nicht mehr zu bestreiten, dass der Klimawandel Realität ist.
Im Zentrum dieser Arbeit steht nicht der überall stark diskutierte Klimaschutz (Senkung der Kohlendioxidemissionen) sondern die Anpassung an den Klimawandel (Schutz vor Klimawirkungen und Verringerung der gesellschaftlichen Verwundbarkeit), denn der Klimawandel ist bereits im Gange und seine Auswirkungen werden in den nächsten Jahrzehnten auch bei effektivem Klimaschutz zunehmen. Besonders in Städten werden in Zukunft die Folgen des Klimawandels zu spüren sein. Eine Folge wird sein, dass sich die thermischen Verhältnisse in den Städten zukünftig ändern und eine Zunahme an Hitzewellen eine steigende Bedrohung für den Menschen darstellt.
Ziel der Arbeit ist es allgemeine Handlungsempfehlungen für die Stadtplanung aufzustellen, die als Anregung zum Einsatz geeigneter Instrumente zur Beeinflussung der thermischen Verhältnisse im Bestand urbaner Wohnquartiere dienen können, um möglichst angenehme und die Gesundheit nicht beeinträchtigende Verhältnisse zu schaffen.
Aus dieser Zielsetzung ergeben sich folgende zentrale Forschungsfragen:
- Welche Faktoren beeinflussen die thermischen Verhältnisse in Städten?
- Welche städtebaulichen Instrumente sind zur Beeinflussung der thermischen Verhältnisse im Bestand geeignet?
Im ersten Schritt stellt die Arbeit die aktuellen Erkenntnisse zum Klimawandel dar und zeigt auf, in welcher Weise der Klimawandel die Gesundheit des Menschen beeinträchtigt. Darüber hinaus werden die Faktoren genannt, die die thermischen Verhältnisse von Städten beeinflussen. Aus diesen Erkenntnissen werden Erfordernisse für die Stadtplanung und die Entwicklung der städtischen Siedlungsstruktur abgeleitet. Anhand von zwei hochverdichteten Berliner Wohnquartieren (in Charlottenburg und Friedrichshain) wird im zweiten Schritt die praktische Umsetzbarkeit der Erfordernisse durch die stadtplanerischen Instrumente überprüft. Die Auswahl der besonders geeigneten Quartiere erfolgt durch eine Analyse des Berliner Stadtgebietes anhand verschiedener Kriterien. Aus den hierbei erzielten Erkenntnissen werden in einem dritten Arbeitsschritt allgemeine Handlungsempfehlungen für Gemeinden und Stadtplaner abgeleitet.
Bearbeitung:
Carsten Ibsch
Gutachter:
Michael Roth (LLP)
Dr. Mark Fleischhauer (IRPUD)
Abgabe:
10. Juli 2008