A05 – Ruhige Gebiete und grüne Infrastruktur im Ruhrgebiet
Projektgegenstand
Betreuer: Dr. Ing. Bryce Lawrence, Landschaftsökologie und Landschaftsplanung, TU Dortmund
Zweitbetreuer: Lars Sievers, M.Sc. - Stadt- und Regionalplanung, TU Dortmund
Extern Berater: Dr. rer nat. Stefan Schmidt, Universität Bochum, Institute of Geography, PLACES lab
Extern Berater: Andreas Fruecht, Stadt Dortmund Umweltamt
Lärm ist ein großes Problem in europäischen Städten und Ballungsräumen. Lärm wirkt sich negativ auf die Kommunikation, die Er-holung und die Entspannung aus und ist somit ein wesentlicher Faktor für die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden der Bevölkerung. Zur Verbesserung der Lärmsituation und zur Gewährleistung eines hohen Gesundheits- und Umweltschutzniveaus in Europa hat die Europäische Union (EU) im Jahr 2002 die EU-Umgebungslärmrichtlinie („Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Bewertung und die Bekämpfung von Umgebungslärm ”) erlassen. Demnach müssen alle Städte in Euro-pa mit mehr als 250.000 Einwohner*innen einen so genannten Lärmaktionsplan aufstellen, um die Belastung durch Umgebungs-lärm langfristig zu senken und ruhige Gebiete im Sinne der Lärmvorsorge zu identifizieren und zu schützen (RL 2002/49/EG; § 47d BImSchG).
Ziel des A-Projekts[s1] ist es, den Einfluss grüner Infrastruktur zur Änderungen von Umgebungslärm in städtischen und stadtnahen Gebieten Dortmunds zu untersuchen und zu verglichen, wie sich die Lärmsituation in diesen Gebiete von ländlichen Standorten im Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) unterscheiden. Die Forschung des A-Projekts wird somit einen wesentlichen wissen-schaftlichen Beitrag zur Definition "Ruhiger Gebiete" in der Stadt Dortmund leisten. Dazu werden die Studierenden in der Exkursi-onswoche der Fakultät Raumplanung lärmrelevante Daten in 2-3 ausgewählten Naturräumen in NRW erheben. Diese werden an-schließend - inklusive eines aktuell Datensatzes der akustischen Umgebung in städtischen und stadtnahen Gebieten Dortmunds -unter Anleitung der Betreuung und Beratung ausgewertet. Die zentralen Forschungsfragen des Projekts lauten:
- Welchen Einfluss hat grüne Infrastruktur auf die akustische Umgebung von Städten?
- Wie kann das das Gefälle zwischen Stadt und Land hinsichtlich der Lärmsituation im Landschaftsmosaik beschreiben werden?
Das A-Projekt wird in den ersten beiden Semestern des Bachelorstudiums Raumplanung (B.Sc.) absolviert. Die wesentliche Stu-dienleistung im ersten Semester wird neben der Abgabe eines Exposés , die Durchführung und Protokollierung der eigenständigen Datenerhebung lärmrelevanter Daten. Hieran schließt sich die Erstellung eines Zwischenberichts als zentrale Studienleistung an. Auf dem Projektmarkt der Fakultät Raumplanung werden die Zwischenergebnisse des Projekts präsentiert und in einem Abstract zusammengefasst (Studienleistungen: Zwischenpräsentation , Plakat und Abstract ). Im zweiten Semester werden, aufbauend auf den zuvor definierten Forschungsfragen, Planungs- und Gestaltungsempfehlungen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit grüner Infrastruktur abgeleitet und untersucht, wie natürlicher Klanglandschaften identifiziert werden können, worin der Unterschied zwischen städtischen, stadtnahen und ländlichen akustischen Umgebungen besteht und, ob eine Korrelation zwischen der Bevöl-kerungsdichte und „Ruhigen Gebieten“ besteht. Die Ausarbeitung eines Abschlussberichts inkl. Disputation bildet die abschließende Modulprüfung (unbenotet) des A-Projekts zum Ende des zweiten Semesters.
Modulprüfung: Abschlussbericht inkl. Disputation
- Studienleistung A: Exposé
- Studienleistung B: Zwischenbericht
- Studienleistung C: Zwischenpräsentation, Plakat und Abstract im Rahmen des Projektmarktes
Das A-Projekt wird als Gruppenarbeit von in der Regel 13 Studierenden bearbeitet. Das Projektwiki des Studien- und Projektzentrums gibt Hinweise und Empfehlungen zur Projektarbeit.
Nachweis:
Prüfung: Modulprüfung (unbenotet), 3 Studienleistungen (unbenotet)
Prüfungsform: Abschlussbericht inkl. Disputation
Studienleistungen: (A) Exposé; (B) Zwischenbericht; (C) Zwischenpräsentation, Plakat und Abstract im Rahmen des Projektmarktes
Veranstaltungsnummer: 0910205
Studienfach: B.Sc. 1.-2. Semester
Art: Projekt
Semester: SoSe 2023
Umfang: 8 SWS / 10 Credits
Zielgruppe: B.Sc. 1.-2. Semester
Verantwortlich: Dr. Ing. Bryce Lawrence
Termine: montags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr Dauer: 03.04.2023 bis 13.07.2023 Geschoßbau III - 309
Ausfalltermin: 15.05.23 Exkursionswoche
| Kurzkommentar | Tutor/in: Celina Wurz |
|---|---|
| Kommentar | Wo verbringen wir unseren Urlaub und warum? Welchen Aktivitäten gehen wir vor Ort nach? Fragen wie diese beschäftigen wohl uns alle ein oder mehrmals im Jahr. Dabei sind die Antworten auch für die „andere Seite“, nämlich die Verwaltung, Tourismusbehörden, Hotellerie und Gaststätten am Zielort unserer Reise relevant. Liegt die Destination in einem Nationalpark, hat dies großen Einfluss.
Juist liegt in einem solchen, nämlich dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Dieser hat vielfältige Funktionen beispielweise in Bezug auf den Schutz von Flora und Fauna sowie der Biodiversität. Zudem spielt auch der Bereich Erholung eine große Rolle. Auf der Nordseeinsel gibt es ein Nationalparkhaus und vielfältige Angebote für Gäste wie Führungen und Vorträge. Zudem ist die Insel autofrei und hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein (Inselgemeinde Juist 2019).
Auf Juist scheint der Fokus von Verwaltungsseite aus, im Gegensatz zur umtriebigeren Nachbarinsel Norderney mit ihrem teils relativ ausgeprägten Partytourismus, also auf ruhigem Naturtourismus zu liegen. Trifft das aber auch für die Gäste und deren Reisemotive zu (Nationalparkbesucher im engeren/ weiteren Sinn (vgl. Job et al. 2016))?
Das A-Projekt widmet sich in diesem Zusammenhang den folgenden Hauptfragen:
Im Rahmen des A-Projekts werden zunächst theoretische Grundlagen zu den Themen Schutzgebiete im Allgemeinen und Nationalparks im Speziellen erarbeitet. Daraufhin wird eine Exkursion auf die Insel Juist unternommen werden. Hier werden Interviews mit der Insel- und der Nationalparkverwaltung stattfinden. Zudem soll die für die Erstellung eines Fragebogens nötige Ortskenntnis erarbeitet werden. Im Anschluss daran wird eine Besucherbefragung erstellt, die analog und/ oder digital von Inselurlaubern bearbeitet werden kann.
Seit 2016 gibt es jährlich stattfindende Gästebefragungen auf Juist. Zudem gab es 2013 und 2017 großmaßstäbliche Befragungen zum Thema „Weltnaturerbe Wattenmeer und nachhaltiger Tourismus“ von den Nationalparkverwaltungen Niedersächsisches sowie Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer & Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer 2013, 2017). Diese können als Basis für die eigene, speziell auf Reisemotive in Bezug auf den Nationalpark zugeschnittene Umfrage genutzt werden.
Die Auswertung und Interpretation der Umfrageergebnisse sowie die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen (z.B. Marketing, Infotafeln, Veranstaltungsgestaltung und -angebot) auf Basis der Interviews und des Fragebogens stellen den letzten Abschnitt der Projektarbeit dar. |
| Literatur | Inselgemeinde Juist (2019). KlimaInsel Juist – Forscher zu Gast auf dem Töwerland. Online unter:https://www.juist.de/blog/klimainsel-juist/(08.06.2020) Job et al. (2016). Regionalwirtschaftliche Effekte durch Naturtourismus. BfN-Skripten. Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer & Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (2013). Gästebefragung „Weltnaturerbe Wattenmeer und nachhaltiger Tourismus“. Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer & Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (2017). 2. Gästebefragung „Weltnaturerbe Wattenmeer und nachhaltiger Tourismus“. |
| Leistungsnachweis | Prüfung: Modulprüfung (unbenotet), 3 Studienleistungen (unbenotet) Prüfungsform: Abschlussbericht inkl. Disputation Studienleistungen: (A) Exposé; (B) Zwischenbericht; (C) Zwischenpräsentation, Plakat und Abstract im Rahmen des Projektmarktes |





